Am 26. März 2009 trat in Deutschland die UN- BRK in Kraft, damit hat sich die rechtliche
Definition des Begriffs der Behinderung maßgeblich verändert. Seither ist der Begriff der
Behinderung im SGB IX als eine Wechselwirkung mit den Barrieren der Umwelt definiert und
nicht als eine Eigenschaft im Menschen.
Die Begriffe Inklusion, Diversität und Teilhabe sind seither sukzessive in allen Teilbereichen
der sozialen Arbeit und auch des öffentlichen Diskurses in den Fokus gerückt.
Um geeignete barrierearme Begegnungsräume im Rahmen der Inklusion zu schaffen, bedarf
es verschiedener Veränderungsprozesse.
Neben allgemeinen Vorträgen zum Thema Autismus und den Autismus spezifischen
Wahrnehmungsbesonderheiten bieten wir für Kindertagesbetreuungs- Einrichtungen,
Schulen, OGS und Integrationshelfer*innen spezifische Beratungsangebote (individuell),
Trainings (1 - 5 Tage) und Vorträge zu folgenden Themen an:
- Hilfe bei der Beantragung von individuellen Leistungen in der
Kindertagesbetreuung
Durch den rechtlichen Rahmen und flächendeckenden Wegfall von heilpädagogischen
Kindertageseinrichtungen wandelt sich der Arbeitsalltag, sowohl innerhalb der
Elternzusammenarbeit als auch in der Arbeit mit den Kindern.
Wir bieten Beratung und
Unterstützung sowohl bei der praktischen Umsetzung konzeptueller Prozesse als auch bei
der Beantragung und dem Verfassen von Stellungnahmen bezüglich der Notwendigkeit
zusätzlicher individueller Leistungen.
- Inklusion von Kindern im Autismus Spektrum
Kinder im Allgemeinen aber besonders Kinder mit einer Autismus-Spektrum-Störung
profitieren von festen Strukturen und Vorhersehbarkeiten, die Sicherheit vermitteln. Bei
Kindern mit ASS erfordert dies bestimmte Methoden, um z. B. eine aktive Teilhabe an
Morgenkreis-/ Stuhlkreis- Situationen, der Vermittlung von Raum und Zeit, sowie EssensSituationen etc. zu ermöglichen.
Wir stellen den TEACCH Ansatz als eine Möglichkeit vor,
Vorhersehbarkeit durch Visualisierung und Strukturierung zu schaffen mit dem Ziel,
Partizipation und Selbstständigkeit zu fördern.
- Verhaltensbeobachtung und -deutung bei (nicht sprechenden) Kindern mit
Autismus
Häufig erscheinen Kinder mit einer Autismus-Spektrum-Störung in ihrem Verhalten sehr
missverständlich. Es kommt oft vor, dass ihr Verhalten Fragen aufwirft und
Missverständnisse bezüglich der Intention bestimmter Verhaltensweisen entstehen.
Leider
entstehen daraus nicht selten Konflikte, die für beide Seiten sehr belastend sind. Wir
möchten zur Hypothesenbildung anregen und eröffnen Einblicke in die Sinnhaftigkeit und
Hintergründe verschiedener Verhaltensweise
- Umgang mit Herausfordernden Verhaltensweisen
Durch Rückschlüsse auf die Intention des Verhaltens von Kindern im ASS, ist es möglich die
Umgebung zu gestalten und deeskalierend auf Situationen und Konflikte einzuwirken.
Hierzu erarbeiten wir gemeinsam ein Modell zum individuellen Umgang mit
herausfordernden Verhaltensweisen.
Die Vermittlung von Förderinhalten erfordert bei Kindern im Autismus Spektrum innerhalb
der Kommunikation, Interaktion und eventuell in der Darbietung von Materialien.
- Elternzusammenarbeit und (kultursensible) Eltern-/ Fördergespräche
Nicht selten werden gerade in sozialen Situationen, (erstmals) Besonderheiten in der
Kommunikation, Interaktion und im Arbeits-/ Spielverhalten wahrgenommen, die in
Zusammenhang mit einer Autismus Spektrum Störung stehen könnten.
Diese Themen
bedürfen eines sensiblen Umgangs innerhalb von Elterngesprächen.
Bei Interesse oder Fragen dazu an:
Bettina Köhler und Fey Leckler
autismus@gid-do.de
Oder telefonisch unter 0231- 999 80 891