Unser Leitbild/ Leitsatz für Ambulante Erziehungshilfen nach dem SGB VIII 

Träger des ambulanten Dienstes (hier AMBE genannt) ist die GiD gGmbH (gemeinnützige Gesellschaft für interkulturelle Dienstleistungen). 


Die ambulanten Dienstleistungsangebote der GiD gGmbH richten sich an Familien, die geflüchtet beziehungsweise migriert sind. Aufgrund des Erfahrungsschatzes in dem Arbeitsfeld „Migration & Integration“ und den Kompetenzen sowie gesprochenen Sprachen unserer MitarbeiterInnen ist die GID gGmbH ein Unternehmen, das allochthonen Kindern und Jugendlichen den Zugang zu Hilfsangeboten erleichtert.

Unser Ziel ist es (Bildungs-)Chancen zu eröffnen sowie Anbindung und Integration zu ermöglichen. 

Das Verhindern von Segretation ist Schwerpunkt unserer Arbeit.

Die GID gGmbH hat sich spezialisiert auf die Lebenslagen von Kindern und Jugendlichen, die nicht in Deutschland geboren und/ oder sozialisiert wurden und den häufig damit einhergehenden Herausforderungen, denen sich die Heranwachsenden selbst auch deren Eltern gegenüber sehen.


Die Migrations- und Akkulturationsprozesse sowie die Zunahme der allgemeinen sozialen und wirtschaftlichen Belastungsfaktoren haben zu zahlreichen Veränderungen und zu spezifischen Problemen in Migrantenfamilien geführt. Besondere Berücksichtigung finden aktuell die Personen, die im Rahmen der Familienzusammenführung lernen müssen, neue Familienkonstellationen zu gestalten. Es gibt zahlreiche junge Menschen, die durch die Flucht bzw. den Geschehnissen und Erlebnissen auf der Flucht traumatisiert wurden. Auch die Trennung von einem Elternteil oder den Geschwistern kann eine Traumatisierung auslösen. Teils erleiden die Heranwachsenden eine Retraumatisierung durch Vorkommnisse in der neuen Heimat. Der Übergang ins Erwachsenenalter stellt für zahlreiche junge Menschen eine Lebensphase dar, die sie angesichts der Herausforderungen jenseits der ursprünglichen Heimat und Kultur kaum alleine bewältigen können.


Die Hilfen zur Erziehung, die unser Unternehmen leistet, richten sich nach dem Grundprinzip „Hilfe zur Selbsthilfe“. Wir gewährleisten lebenslagenorientierte individuelle Hilfe für Kinder und Jugendliche und deren Eltern bzw. Erziehungsberechtigten (teils leben diese bei einer Tante oder einem Onkel). Wir unterstützen sowohl konkret bei der Bewältigung des Alltags, dem Einfinden in die neue Heimat, als auch bei einer selbstbestimmten Lebensgestaltung.


Familien, die geflüchtet sind, befinden sich in einer rechtlich unsicheren Situation, häufig ist der Aufenthaltsstatus noch unklar, was unter anderem auch Auswirkungen auf die seelische Verfassung, die finanzielle sowie die schulische Situation bzw. auf die arbeitsmarktrechtliche Situation hat. Es bedarf vor allem der Unterstützung beim Umgang mit Behörden und der Sicherung des Lebensunterhalts und angemessenen Wohnsituation, bevor an den wichtigen Zielen Bildung und Perspektiveröffnung gearbeitet werden kann (z.B. durch die Beschaffung eines Schul-, Kiga, Praktikumsplatzes und dem regelmäßigen Austausch mit Lehrkräften bzw. ErzieherInnen).


Die Folgen der unfreiwilligen, oft nicht geplanten Migration bzw. Weiterflucht nach Europa wurden zuvor nicht erahnt. Auch mögliche (psychische) Auswirkungen auf die Heranwachsenden sowie tiefgreifende Auswirkungen auf das jeweilige Familiensystem treffen die Leute unvorbereitet. Die strukturellen Veränderungen im Familienverband (Eltern-Kind-Beziehung, Geschwister- Beziehungen, Generationskonflikte) stellen eine teilweise nicht alleine zu bewältigende Herausforderung dar. Des Weiteren geht es um einen adäquaten Umgang mit Erfahrungen von Ausgrenzung/ Diskriminierung.